WertePost – Wohlstand, Ökologie und Zukunftsfähigkeit
15. April 2021WertePost – Ressourcenbilanzierung
10. Mai 2021Gesundheit als Wert
Gesundheit wird auch als ein Gut bezeichnet. In erster Linie verstehen wir Gesundheit als einen individuellen Zustand. Ist Gesundheit ein Wert? Gesundheit ist kein starrer Zustand. Er beinhaltet körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden.
In Hoch-Zeiten von Virus und Pandemie keine leicht zu beantwortende Frage. Sie ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit und Krankheit gehören zu einem sich ständig ausbalancierenden oder ausgleichenden Werden und Vergehen. Die Balance scheint aktuell verloren zu sein. Gesundheit und Krankheit werden als derzeit eher als Polarität oder Gegensätze wahrgenommen. So zumindest kommuniziert es der überwiegende Teil der Medien und Politiker.
In Wirklichkeit ist das Ringen nach Ausgleich ein äußerst dynamischer, mehrdimensionaler Prozess, den wir bislang in all seinen Facetten wenig durchdrungen haben. Der Mensch ist Bestandteil der Natur, ein Naturwesen. Von der Natur kann er sich nicht absondern, ohne Schaden zu nehmen oder anzurichten. Krankheiten als Naturphänomene wiederum sind für den Menschen oft schmerzhafte Prozesse, manchmal mit tödlicher Folge.
Entstehungsgeschichtlich erlebt der Mensch die Natur als Fremdes, Feind oder Bedränger realen menschheitlichen Seins. Die Natur begegnet dem Menschen in absoluter Gleichgültigkeit. Der Mensch seinerseits bewertet die Natur unter Gesichtspunkten von Chance und Risiko, Wert und Unwert, Nutzbarmachung und Nutzlosigkeit.
Hier können sie eine Übersicht der Fragestellungen im Zusammenhang mit Gesundheit bestellen.
Natur als Sein, Raubbau und besinnungslose Selbstbedienung
Die Natur ist weder Freund noch Feind. Sie ist, wie sie ist. Autark, sich selbst genügend und in einem anderen Sinne als es der Mensch sein kann, frei. Wir sind nur ein ganz kleines Element dieser natürlichen Welt, die die Griechen als „Gaia“ beschrieben hatten. Narzisstisch und maßlos betrieben die Menschen Raubbau an dieser wesenhaften Urkraft. Die Folgen versuchen wir heute zu beheben oder zumindest Schaden zu begrenzen: Beides eher halbherzig. Denn die ewige Natur ist „erhaben“ über alle menschlichen Unterfangen, denn diese sind endlich.
Stattdessen soll der Mensch lernen, die Natur als unendliches Wesen an sich zu begreifen, mit diesem Wesen zu leben und es nicht als ein zur freien Verwendung Stehendes zu betrachten. Diese Haltung hat zum Artensterben geführt. Der Verdacht, dass wir uns Corona selbst „eingehandelt“ haben, liegt nahe. Studien belegen, dass Zoonosen – also Krankheitserreger, die sowohl Menschen als auch Tiere infizieren können – durch die radikale Reduzierung der Artenvielfalt und Massentierhaltung den Übergang vom Tierreich in unsere Sphäre vollzogen haben.
Dies ist allerdings keine Neuigkeit, wir wissen das seit Jahren. Wir nehmen mehr als vorhanden ist und geben zu wenig zurück an die Natur. Rückblickend, wenn nicht schon heute, wird das Anthropozän in die Geschichte eingehen als das Zeitalter, in dem der Mensch zweifellos Großes geleistet hat.
Andererseits hat der Mensch auch niemals zuvor in einem so erdrückenden Maße rücksichtslos Raubbau an der Natur begangen. Das halten uns inzwischen unsere Kinder vor, da es um ihre Zukunft geht. Wir alle müssen uns die Frage stellen, ob wir eigentlich in unserem Handeln jemals an die Zukunft späterer Generationen gedacht haben.
Furcht vor dem Tod
Die Beantwortung der Frage, ob wir Gesundheit garantieren oder uns vor Krankheiten schützen können, ist nicht leicht zu beantworten. Bei grundlegenden Fragen wie dieser neigen wir zu Vereinfachungen und klammern uns an eindimensionalen Lösungswegen. Die Vorstellung, mit einer Impfung sei das „Problem“ Covid 19 aus der Welt, ist ein gutes Beispiel für diese Denkweise.
Natürlich ist das Impfen selbst nicht verkehrt. Einen Krieg gegen einen Virus und damit die Natur zu erklären, ist kurz gedacht. Denn die Macht der Natur ist überwältigend. Gibt es also nur die Alternative zwischen Isolation oder Impfung? Reflexartig entscheiden wir uns für das Eine oder das Andere. Die derzeitige Pandemie, das Problem Covid 19, in den Griff zu bekommen, ist eine historisch nie dagewesene Aufgabe.
Ängste vor Seuchen, todbringenden Bedrohungen oder Freiheitsverlust werden rasch aus unserem historischen, kollektiven Unterbewussten hochgespült und überschwemmen unser Bewusstsein und unsere Gefühlswelt. Auf der Strecke bleiben unser bisher erworbenes kulturelles Vermögen und andere Werte. Das eigene Wohl, die Sicherheit und Gesundheit werden zu Verdrängern.
Die eingeforderte kollektive Solidarität (Impfzwang) dient nicht nur dem Du und Wir, sondern wahrscheinlich eher der Bekämpfung der eigenen Furcht: „Ich will leben“ – egal zu welchem Preis. Die individuelle Entscheidungsfreiheit der Therapie und ihrer Form ist ein bürgerliches Grund- und Menschenrecht.
Überleben
Virologische Faktenlage: Jeder kann es den Quellen entnehmen. In Deutschland belegen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts, Stand 28. April, dass bisher etwa 3,97% von 83,17 Millionen Bürger Deutschlands positiv auf RNA Coronaspuren getestet wurden. Verstorben an und mit Corona sind 82.280 oder 0,099 % der Gesamtbevölkerung Deutschlands.
Mit der Frage des Überlebens ist die Bedeutung des Todes im Leben verbunden. Was bedeutet für uns der Tod? Ohne diese Frage ernsthaft zu bearbeiten und zu klären, wird sich langfristig kein Weg aus lebensbedrohlichen Krisen finden lassen.
Wir wissen aus der Psychologie, dass es drei dominante Strategien zur Angstbewältigung gibt, wenn wir in extreme Situationen geraten: Flucht, Angriff oder Starre. Alle drei Reaktionsmuster sind Übersprunghandlungen; kurzfristig sinnvoll, dauerhaft eher erfolglos oder unmöglich; Weglaufen vor dem Löwen, Kämpfen gegen immerwährende Feinde und Verstecken oder Isolation zur Unterwerfung oder Vermeidung. Sie führen genau zum Gegenteil des Gesunden und ihnen können Krankheit und Tod folgen. Erwähnenswert ist auch, dass der Mensch aus Körper, Seele und Geist besteht. Auch hier finden wir eine Reduktion hauptsächlich auf das Körperliche.
Leben – Gesundheit – DRITTER WEG – Krankheit – Tod
Werte bleiben auf der Strecke
Wir blenden andere Werte aus, wenn wir uns nur auf einen Wert wie Gesundheit fokussieren. Zum verzweifelten Ringen um diesen einen Wert tritt die Sicherheit als wertvolles Gut in Bedrohungslagen. Das kann fatale Folgen haben. Es provoziert Gegen- oder Überreaktionen. Wir fühlen uns in Bedrohungslagen im „Safe House“ sicher und nehmen Folgerisiken in Kauf, die wir unter normalen Umständen nicht eingegangen wären. Dass wir hierfür einen Preis zahlen müssen, wird ausgeblendet.
Wenn wir nun beginnen, aus dem Wert „Gesundheit“ eine Ware zu generieren, begeben wir uns endgültig in die Falle oder eine Sackgasse. Weder Mensch noch Wohlbefinden sollten käuflich sein. Das ist im Grunde genommen moderne Sklaverei.
Wertebilanzieren
Durch die Pandemie ausgelöste finanzielle Aufwendungen verschaffen uns eine andere Perspektive: Forschung und Entwicklung der Impfstoffe und Medikamente, Logistik, Werbung, Medien, medizinische Notversorgung, Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld, Übergangshilfen, Insolvenzkosten. Seit Beginn der Pandemie gehören sie zum täglichen Vokabular für viele. Es sind zusätzliche Aufwendungen.
Diesen gestiegenen Aufwendungen stehen schwindende oder wenige direkte Erträge gegenüber. Erträge finden wir vor allem außerhalb des finanzierenden Staatswesens. Daraus resultiert zwangsläufig eine steigende Staatsverschuldung, in Folge für Bürger höhere Steuern oder Vermögensverluste. Diese Schulden sind auf der Passivseite der Bilanz und nicht durch Eigenkapital gedeckt. Der Staat bilanziert nicht, sonst wäre dieser Tatbestand offensichtlicher. Die Schuldenlast wird in erster Linie und vor allem für zukünftige Generationen erdrückend.
Auch hier sehen wir Ängste, in diesem Fall vor der Zukunft, Existenzängste. Das ist eine Furcht, die daraus entsteht, etwas wie erworbenen Wohlstand oder Sicherheit in Zukunft zu verlieren oder bereits verloren zu haben. Existenzängste können zur Ohnmacht, nicht nur des Einzelnen, sondern eines gesamten Wirtschaftssystems führen. Viele Betriebe geraten mit ihren Unternehmern, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten ins Taumeln oder Stehen mit dem Rücken an der Wand.
Überlebenskämpfe in der Wirtschaft haben zur Folge, dass sich der Blick und die Reaktionsweisen sehr verengen. Wir erfassen nicht mehr das Große und Ganze und das Wesentliche entzieht sich uns. Wir bemühen uns um Schadensbegrenzung. Zukunftswerkstätten haben derzeit keine Konjunktur. Es gibt immer Gewinner und Verlierer solcher Krisenzeiten. Derzeit ist die Ertragslage vor allem für Digitalunternehmen und die Finanzwirtschaft besser als je zuvor. Börsennotierte Unternehmen der pharmazeutischen Industrie können sich über steigende Kurse freuen.
Ein dritter Weg?
Kann es ein Zurück zur „alten“ Normalität überhaupt geben? Fordert uns die Lage nicht geradezu heraus, andere Wege zu gehen, anstatt die alte Normalität zurückzusehnen?
Wir enthalten uns, konkrete Vorschläge für einen dritten Weg zu machen.
Wir möchten anregen: Was können Eckpfeiler eines dritten Weges sein? Die oben dargestellten Spannungsfelder fordern uns auf, im Mittelfeld zu forschen. Ein paar Stichworte mögen das eigene Denken anfeuern. Die Aufzählung ist ohne Priorisierung und nicht vollständig
- Schutz den Schutzbefohlenen
- Arbeit an den eigenen Ängsten
- Natürliche Immunität stärken
- Weniger Geld für Pandemie, mehr Geld für Artenschutz. Die Zoonosen sind unser Problem und lassen sich langfristig nicht wegimpfen.
- Dysbalance, aus den Fugen geratene Prozesse, wieder ins Gleichgewicht bringen
- Salutogenese
- Faktenbasierter Impfstoffvergleich incl. Nebenwirkungen und Todesfälle (EMA) vor individueller Impfentscheidung
- Superspreader identifizieren und isolieren
- Sonderrechte für Kinder
- Von anderen Ländern lernen
- Ausschließliche Verwendung von PCR und Inzidenzwerten zur Maßnahmenbestimmung hinterfragen und qualitativ sichere Testverfahren entwickeln
- Mobile Raumlüfter im Innenbereich bei Bedarf
- Gezieltere Maßnahmen für die heterogenen Zielgruppen finden und ergreifen
- Rückkehr zu Diversität und Pluralität in Wissenschaft, Gesellschaft und Staat
- (Impfstoff)-Verteilungskämpfe und -denken abwenden und verwandeln
- Impfzwang und -pflicht vermeiden als gesellschaftlich rechtliches Instrumentarium.
- Den Menschen auch als seelisches und geistiges Wesen sehen und anerkennen
- Eindimensionales und lineares Denken überwinden
- Polyphonie von Werten fördern, im Sinne von komponieren und orchestrieren (Wertebilanzieren auch im persönlichen Bereich)
- Liebe- und achtvoller Umgang von Menschen mit Menschen
- Selbstkritisches Denken im Eigenversuch üben und sich mit anderen Menschen austauschen
- Impfen nur da, wo das Risiko-Nutzen Verhältnis individuell klar definierbar
- Kollektive Impfzwänge hinterfragen und keine Entscheidung ohne ärztliche Beratung treffen.
- Die Grenze der Demokratie hört an der Oberfläche der Haut auf .… Individuelle Entscheidungen in rationalem Kontext fördern.
2022 erscheint ein Buch, das die Labortheorie in ein anderes Licht stellt.
Der erfahrene Molekularbiologe Theißen begab sich auf Spurensuche und seit Anbeginn der Pandemie trug er alle verfügbaren Fakten zusammen. Schon bald musste er jedoch feststellen, dass sich die Mehrzahl der Fachleute und ein Großteil der Medien auf eine rein natürliche Entstehung des Virus festgelegt haben – ohne hieb- und stichfeste Beweise. Er musste feststellen, dass COVID ein Laborvirus ist.
Prof. Günter Theißen: Von 1992-2001 war Theißen Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln und 2001 als Professor für Botanik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster tätig. Seit 2002 ist er Lehrstuhlinhaber für Genetik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Außerdem schreibt Theißen für die Die Zeit und Die Weltwoche.
Auf der Suche nach dem Ursprung von COVID-19
Wertebilanz – Werte nachhaltig bilanzieren für eine zukunftsfähige Ökonomie
Lindemanns Bibliothek – Fachbuch
ISBN 978-3-96308-110-1 · 29,80 Euro