
WertePost – Agilität
21. November 2019
WertePost – Werte und Tugenden führen und leiten den Menschen
20. Dezember 2019Notwendigkeit von Schwellen-Werten
Kaum ein Begriff hat sich in den letzten Jahren so in den Sprachgebrauch hinein katapultiert und manifestiert. Damit auch eine gewisse Phrasenhaftigkeit, die das Wort in seiner Bedeutungstiefe gar nicht verdient hat. Die erste Würdigung in einem Wörterbuch fand die Nachhaltigkeit bereits durch den Hauslehrer von Alexander von Humboldt Joachim Campe 1809. Sie stammt von nachhalten und ist ‘mit haben’, ‘gleichsam bis nach der gewöhnlichen Zeit halten’, ‘dauern, lange halten, widerhalten’ beschrieben worden. Nachhaltigkeit ist ein Zustand, eine Qualität (Beschaffenheit) von Dingen, die vorhalten, dauern. Sie ist ein Index, ein Dingwert. Faktoren der Nachhaltigkeit haben ohne Schwellen-Werte keinen Hebel, darum die Notwendigkeit von Schwellen-Werten in der Nachhaltigkeit. Das Maß der Dinge zu beschreiben und festzulegen ist angesagt. Alle Akteure in Unternehmen, Politik, die Konsumenten und Bürger benötigen dringlich eine Orientierung.
Der Nachhalt
Nur Nachhalt stiftet Vertrauen. Campe setzt diese Qualität gleich mit Kapital.[1] Etwa hundert Jahre zuvor hatte der sächsische Adelige Hans Carl von Carlowitz den Begriff der Nachhaltigkeit für die Forstwirtschaft geprägt. Carlowitz verwaltete in Freiberg den erzgebirgischen Silberbergbau und verfasste 1713 ein Buch gegen den Raubbau des Waldes. Hier entwarf er das Konzept einer nachhaltenden Nutzung. Die Herzogin Anna Amalia von Weimar übernahm dieses bei der Neuplanung ihrer Wälder. Auch Karl Marx beschrieb den ökologischen Widerspruch zwischen Natur und kapitalistischer Gesellschaft als einen »irreparablen« Bruch in den voneinander abhängigen Prozessen des gesellschaftlichen Stoffwechsels. Dieser Bruch im Stoffwechsel zwischen Menschheit und Natur könne nur überwunden werden, indem dieser Stoffwechsel systematisch wiederhergestellt wird als regulierendes Gesetz der gesellschaftlichen Organisation.[2]
UNO
Die UNO griff mit der Beauftragung für den Brundtland Report das Thema bereits 1968 auf. „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“[3] Der Club of Rome ist beim Zustandekommen des Wertes der Nachhaltigkeit stark beteiligt. In ‘Grenzen des Wachstums’ 1972 beschreibt ein System, das ohne plötzlichen und unkontrollierbaren Kollaps haltbar und zugleich die Sicherung der Grundbedürfnisse aller Menschen gewährleisten sollte. Bundeskanzler Willi Brandt sprach vor der UNO 1973 die fast prophetisch wirkenden Worte: „Unser Überleben hängt von einer globalen Zusammenarbeit ab, die eine nachhaltige, natürliche Umwelt sichert.“[4]
Parteien, Unternehmen und Organisationen bedienen sich dieses Begriffes inzwischen mit einer Selbstverständlichkeit, ohne für die Erfüllung dieses Versprechens gerade zu stehen. Wir können inzwischen erfassen und messen, was nicht nachhaltig ist. Die Nachhaltigkeit ist auch im deutschen Grundgesetz in Artikel 20a[5], Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere, verankert.
12 years after – 2020
2010 sorgte das Buch „Die Entdeckung der Nachhaltigkeit“[6] von Ulrich Grober für eine Erweiterung des Begriffs und eine neue Deklarierung. Er unterscheidet zwei Ebenen. In der Gemeinsprache wird Nachhaltigkeit oft im Sinne von nachdrücklich, intensiv und dauerhaft verwandt. Er stellt auch eine Verwendung bei Goethes Roman ‚Wilhelm Meister‘[7], 1796: „Er schien nunmehr zum ersten Male zu merken, dass er äußerer Hilfsmittel bedürfte, um nachhaltig zu wirken.“
Auf der politischen Ebene wird der Begriff gerne im Sinne einer ökologischen Verantwortbarkeit eingesetzt. Die Fragen „Lohnt sich das?“ oder „Werde ich steuerlich bessergestellt?“ sollten bald beantwortet werden. Seit wenigstens zehn Jahren verfügen wir über gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, wie die Grenzen unseres Wachstums aussehen und wo wir sie bereits überschritten haben. Allenthalben wird der Ruf nach einer Transformation der Wirtschaft wieder laut. Der Begriff Nachhalten steht unmittelbar mit dem Begriff Haushalten und damit einer ökologischen Ökonomie in Verbindung. Ein weiterer Aspekt ist die Zeit. Haushalten bedingt die Einbeziehung von Zeiträumen. Mögen manche Manager und die Börse eher in Quartalen ticken, geben Rohstoffe, Produktionszyklen und Bindung an die Konsumenten durch versprochene Produktqualität ganz andere zeitliche Zyklen vor. Nachhalten benötigt Zeit.
Fehlende klare Definition
Der Nachhaltigkeitsbegriff ist (immer noch) nicht klar definiert und füllt inzwischen ganze Bücherregale mit unterschiedlichster Literatur. Auch wurde er mit sozialen und anderen Faktoren angereichert. Wir schlagen uns mit Komplexität. Es bestehen ebenso keine gemeinsamen Ziele, wie Nachhaltigkeit erreichbar, geschweige denn messbar wird. Eine der Grundgedanken ist, dass ein System nachhaltig ist, wenn es selber überlebt und langfristig Bestand hat.[8] „Nachhaltigkeit beginnt an einer Null-linie, entlang derer die volle Integrität der Biogeosphäre inklusive des Menschen gewahrt bleibt.“[9]
Zahlreiche Standards und Methoden haben sich etabliert, die bereits in Unternehmensbilanzen als Reportings im Berichtswesen deskriptiv Einzug erhalten haben. Die Frage ist allerdings noch nicht gelöst, wie sich nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen so in die Leit- und Kontrollsysteme implementieren lässt, dass Nachhaltigkeit wirklich nachvollziehbar wird. Es braucht mehr als die Parole der Förster, die nicht mehr dem Walde entnehmen, als es die Wiederaufforstung gebietet. Nein, es ist viel komplexer und schwieriger. Inzwischen gibt es eine große Zahl von Berichtssystemen, Label, Verfahren zu Messungen, Ratings und Rankings. Die Tiefe der Analysemöglichkeiten ist sehr breit und inzwischen bei vielen Unternehmen unter Bewährung gestellt.
Bislang ist es weder den Unternehmensverbänden noch der Politik gelungen, zumindestens über die Schwellen der Nachhaltigkeit einen Konsens zu erwirken. Es ist verständlich, dass die Betreiber der oben genannten Verfahren selber als Organisationen oder verlängerter Arm gewerblicher Unternehmen in ihrem eigenen Interesse arbeiten. Dies führt zwar zur Verbreitung, allerdings nicht zu dem oben genannten Effekt, gewisse Gesetze und Regulierungen zu finden, geschweige denn diese Gesetzeskraft zu verleihen.
Vier Elemente
Unsere Natur als Ressourcengeber bleibt in vier Elementen gegliedert.
Luft / Chemisches Gemisch / Gase (THG)
Wasser / Landwasser / Meere / Ozeane / Nutzwasser
Erde / Mineralien / Pflanzenreich
Feuer / Licht / Wärme / Kälte
Jede für sich gesehen gleicht einem irdischen Kosmos. Die 118 Elemente unseres Periodensystems liefern in all ihren möglichen und unmöglichen Kombinationsvarianten einen Ozean und Berge an chemischen Stoffen, die wir zur Fertigung unserer Waren benötigen.
Einer der bleibenden zu klärenden Fragen ist, wo Schwellwerte ermittelt beziehungsweise vorgegeben werden müssen. Die Errechnung des Global Overshot Days[10] macht die Drastik der Lage mehr als deutlich. Für 2019 waren global am 29. Juli bereits alle erneuerbaren natürlichen Ressourcen und CO2 Abgaben/ökologische Dienstleitungen verbraucht. Deutschlands Ressourcenerschöpfung stellte sich am 2. Mai ein. Der ökologische Footprint[11] stellt für spezifisches ökologisches Verhalten einen Fußabdruck dar. Ein anderer interessanter Gedanke ist das Konzept des ökologischen Rucksacks.
In diesem Bilde gesprochen tragen wir Bürger eher zu wenig Gepäck und entledigen uns des Gewichts zu Lasten anderer, vor allem der Natur. Den meisten Rankings und Ratings von Nachhaltigkeitszielen liegt ein grundsätzliches Problem zu Grunde. Es werden keine absoluten, sondern nur relative Bezugsgrößen vorgegeben und dann Werte miteinander verglichen. Daraus werden Bewertungen abgeleitet, die darum nur relativen Charakter haben können.
Nullline der Nachhaltigkeit
Dr. J.D. Dahm[12] hat die Nulllinie der Nachhaltigkeit in eine Formel gebracht. So definiert sich die Sustainability Zeroline:
Internalisierung + Kompensation + gute Wirkung) – (Externalisierung negativer Effekte) ≤ 0
Wir haben zur Messung von Nachhaltigkeit große Mengen an Daten und Datenressourcen zur Verfügung. Wir können die Entwicklung des Verbrauches von Rohstoffen und anderen Ressourcen relativ genau beziffern. Der nächste Schritt einer Festlegung des Verbrauches und der damit verbundenen Schwellwerte fehlt.
Dimensionen und Komplexität werden erst bei der Benennung der Felder der ökologischen Nachhaltigkeit klar.
Rohstoffgruppen
Wir können Rohstoffe in vier Gruppen einordnen.
- Energieliefernde Rohstoffe
- Metalle
- Agrarrohstoffe
- nachwachsende Rohstoffe
Außerdem sind als Derivate Hilfs- und Betriebsstoffe, Halbfertigerzeugnisse oder Teile, einschließlich aller Arten von Materialien und Komponenten mit Ausnahme der Rohstoffe, die Bestandteile des Endprodukts sind und Verpackungsmaterialien wie Papier, Pappe und Kunststoffe zu nennen.
Prozesse, Stoffströme, Regeneration
Dementsprechend sind Prozesse, Stoffströme und regenerative Eingriffe zu benennen, die in der Messung der Nachhaltigkeit bedeutend sind:
- Energien mit Herkunft und Effektivitätsgrad
- Emissionen und THG
- Müll / Abfälle
- Toxische Stoffe
- Wasser aus Meer und Land
- Verbrauch und Abnutzung (End-Lifecycle), auch nicht erneuerbar
- Gebrauch recycelter Ausgangsstoffe
- Renaturierung und Schaffung von Biodiversität und Fruchtbarkeit (Humus)
- Schaffung von Kulturlandschaften, Land- Wald- und Forst
Energie
Der Energieverbrauch innerhalb und außerhalb der Organisation, des Unternehmens muss ermittelt werden, ebenso die Energieintensität. Die Effektivität der Erzeugung, der Nutzung und die Verringerung des Energieverbrauchs können auf dieser Grundlage neu berechnet und hochgerechnet werden.
Emissionen
Dazu gehören direkte Treibhausgase THG, sowie indirekte energiebedingte THG -Emissionen und sonstige indirekte THG -Emissionen. Die Intensität der THG -Emissionen in ihrer zeitlichen Dimension spielt eine besondere Rolle. Maßnahmen zur Senkung THG -Emissionen wie Emissionen von Ozon abbauender Substanzen und NIx und SOx sind sehr dabei sehr bedeutend.
Abfall
Nach Art und Entsorgungsmethode wird entschieden, ob ein erheblicher Austritt schädlicher Substanzen vorliegt. Der Transport von gefährlichem Abfall und die Entsorgung ist von Bewandtnis.
Gefährliche Abfälle, toxische, schädliche Substanzen
Indikatoren sind Transport, Import, Export, Behandelt, Standort, Volumen, Art, Auswirkungen.
Treibhausgase (THG)
Wir unterscheiden direkte Treibhausgase THG -Emissionen von indirekten energiebedingten THG -Emissionen und sonstigen indirekten THG -Emissionen. Die häufigsten Treibhausgase sind: NIx und SOx, Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), Perfluorkohlenwasserstoffe (PFKW), Schwefelhexafluorid (SF6), Stickstofftrifluorid (NF3)
Wie hoch vor allem zeitlich betrachtet die Intensität THG -Emissionen ist, spielt eine große Rolle. Die Senkung der THG -Emissionen in einem Zeitraum ist festzustellen wie auch die Emissionen Ozon abbauender Substanzen.
Wasserentnahme und Rückführung Abwasser
Grundwasser, Meerwasser, produziertes Wasser, v. Wasser von Dritten, Wasserverbrauch sind ressourcenrelevante Verbrauchsfaktoren. Wasserrückführung und Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort und / oder Oberflächenabfluss betroffene Gewässer sind rückführende Prozesse.
Recycling
Beim Recycling sind Kompostierung, Rückgewinnung einschließlich Energierückgewinnung, Müllverbrennung (Massenverbrennung), Salzabwasserversenkung, Mülldeponie und Lagerung am Standort maßgebliche Verfahren.
Biodiversität/Renaturierung
Beim Aufbau, Erhalt oder Neuerschaffung von ökologischen Werten kommt der Wirkungsverfolgung eine ganz besondere Rolle zu. Beispielhafte Faktoren und Prozesse sind hier der Bau oder Nutzung von Produktionsanlagen, Bergwerken und Transportinfrastruktur, die Verschmutzung und Einschleppung von invasiven Arten, Schädlingen und Krankheitserregern. Gemessen werden muss die Verringerung der Artenvielfalt und Veränderung von Lebensräumen. Die Veränderungen ökologischer Prozesse außerhalb der natürlichen Variationsbreite und signifikante direkte und indirekte Auswirkungen auf betroffene Arten sind zu beobachten. Dabei spielen die Größe der betroffenen Gebiete, die Dauer der Auswirkungen, die Reversibilität oder Irreversibilität und die Größe und Lage aller geschützten oder / und renaturierten Lebensräume eine Rolle für die Renaturierungsmaßnahmen.
Liefer- und Wertschöpfungskette
Festzustellen ist zuerst die Zahl der Lieferanten, die auf Umweltauswirkungen bereits überprüft wurden. Wurden hierbei erhebliche tatsächliche und potenzielle negative Umweltauswirkungen ermittelt? Wurden dabei Prozesse bislang außer Acht gelassen? Wie erfassen wir diejenigen Lieferantenprodukte, die keine nachhaltige Wirtschaftsweise erkennen lässt.
Verfahren und Standards der Nachhaltigkeit
Eine Auswahl an Verfahren, Berichtsstandards, Rating und Rankings zur Nachhaltigkeit ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS)
https://effas.net/pdf/EFFAS%20Charter%2011%20April%202014.pdf
RNE Rate für Nachhaltige Entwicklung
https://www.nachhaltigkeitsrat.de
DNK – Kodex zur Nachhaltigkeit
www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.De
Global Reporting Initiative (GRI)
www.globalreporting.org/resourcelibrary/
https://www2.globalreporting.org/standards/g4/Pages/default.aspx
Integrated Reporting <IR>
https://integratedreporting.org
Ziele für nachhaltige Entwicklung
http://unstats.un.org/sdgs/indicators/database
Research für Nachhaltigkeit
Europäische Union Rechtliche Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit
https://ec.europa.eu/environment/eia/eia-legalcontext.htm
Rohstoffe und Indizes
https://de.wikipedia.org/wiki/Rohstoffindex
https://www.bloomberg.com/professional/product/indices/bloomberg-commodity-index-family
https://www.boerse.de/indizes/Rohstoffe/kuRSLISTE
Global Footprint
Nachhaltigkeitsinvestment
Richtlinie zur Nachhaltigkeit für global agierende Unternehmen
DIN ISO 14000+ und 26000
https://www.iso.org/obp/ui/#iso:std:iso:14005:ed-2:v1:en
https://www.iso.org/iso-14001-environmental-management.html
https://www.iso.org/obp/ui/#iso:std:iso:26000:ed-1:v1:en
Nachhaltigkeitskompass
https://sdgcompass.org/business-tools
Beschleunigung der Erderwärmung
http://www.igbp.net/globalchange/greatacceleration.4.1b8ae20512db692f2a680001630.html
https://www.pnas.org/content/pnas/115/33/8252.full.pdf
https://www.slideshare.net/IGBPSecretariat/great-acceleration-2015?ref=http://www.igbp.net/
Global Overshot
UNCTAD
https://isar.unctad.org/blog/2018/10/22/sustainability-reporting-and-sdgs/
Natural Capital Coalition
https://naturalcapitalcoalition.org/natural-capital-2/
http://naturalcapitalcoalition.org/wp-content/uploads/2016/07/NCC_Primer_WEB_2016-07-08.pdf
TEEB Bundesamt für Naturschutz „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“
UN Sustainable Indikators
https://unstats.un.org/sdgs/indicators/database
Sustainable Assistent SAFA
http://www.fao.org/fileadmin/templates/nr/sustainability_pathways/docs/Factsheet_SAFA.pdf
True Cost Accounting
https://www.soilandmore.com/de/accountable-by-nature
Bewertungssystem SFS Smart
https://www.sustainable-food-systems.com/smart-methode/#toggle-id-5
GEMIS Software von IINAS – Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien
http://iinas.org/gemis-de.html
International Labor Organization
FNG-Siegel für nachhaltige Investmentfonds
Fazit
Eine harte Nuss gilt es zu knacken. Die Ziele einer ökologischen Nachhaltigkeit verlangen es aufgrund der Not der Zeit. Dort, wo Schwellenwerte für Rohstoffe und den Ver- und Gebrauch von Ressourcen fehlen oder nicht gesetzlich geregelt werden, sollten Unternehmen die Notwendigkeit von Schwellen-Werten in der Nachhaltigkeit erkennen und diese festlegen. Betragsmäßig übersteigen externe Effekte die Schwellen nicht mehr die Kompensations- und Ausgleichsmaßnahmen sowie Anstrengungen zum Aufbau der Biosphäre. Dies ist durch ressourcenschonendes und sozialverträgliches Wirtschaften zu erreichen. Nachhaltigkeit beginnt beim Erreichen dieser Schwellen. Dialog zu den Schwellenwerten kann in der Wertebilanz gebucht werden. Sowohl im erweiterten Kontenplan wie auch in der Bilanz. Dort zum Beispiel, wenn über Renaturierung hinaus neue „Masse“ für die Biosphäre erzeugt wird. Wenn in Wald und Flur neuer Humus geschaffen wird, dann gilt dies als eine Investition in die Zukunft und erschafft einen natürlichen Mehrwert, der bislang nicht oder nur indirekt in der Buchhaltung auftauchte. Die Wertebilanz stellt dafür ihren systematischen und ganzheitlichen Ansatz zur Verfügung.
Fußnoten:
[1] Pörksen, U., Nachhaltigkeit (Tutzer), Versuch einer Begriffsklärung, 2009
[2] Foster, John B., https://www.marx21.de/marx-oekologie-umwelt-natur/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Brundtland-Bericht#cite_note-1
[4] https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/brandt_report_1980_519.htm
[5] https://www.bundestag.de/gg
[6] http://d-nb.info/1058049879
[7] https://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhelm-meisters-lehrjahre-3669/2
[8] https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/definitionen_1382.htm
[9] J. Daniel Dahm Benchmark Nachhaltigkeit: Sustainability Zeroline, transscript verlag, 2018
[10] https://www.overshootday.org
[11] http://data.footprintnetwork.org/?_ga=2.137997744.162106754.1574786996-1700769046.1574786996#/sustainableDevelopment?cn=all&type=earth&yr=2016
[12] J. Daniel Dahm Benchmark Nachhaltigkeit: Sustainability Zeroline, transscript verlag, 2018